Ruhepol Mariendom | 21.05.–26.10.2009 | Ruhemöbel aus Kabeltrommeln und Polsterbahnen | Kulturhauptstadt Linz 2009, Teil des Projekts Hörstadt von Peter Androsch | Künstlerische Konzeption, Planung und künstlerische Bauleitung: Tobias Hagleitner und Gunar Wilhelm mit Richard Steger | Lichtinstallation Decke: Rainer Jessl | Produktionsleitung Hörstadt: Klemens Pilsl | Fotos: Gerhard Wörnhörer, Gunar Wilhelm.
Der Ruhepol Mariendom war nach dem Centralkino ein weiterer Ruheraum im Rahmen des Hörstadt-Projekts im Linzer Kulturhauptstadtjahr 2009. Er befand sich in der sogenannten Rudigierhalle des Linzer Neuen Doms, die 1862 beim Einbau der Orgel zu Ehren des Domgründers Bischof Rudigier entstand und mit zehn mal zehn Metern Grundfläche und zwanzig Metern Höhe äußerst ungewöhnliche Proportion und Akustik aufweist. Die abgeschiedene Charakteristik des Raums zwischen nördlichem Rosettenfenster und Hauptorgel wurde durch unsere Möbelausstattung surreal überhöht. Die rau verarbeiteten Kabeltrommeln wurden – teils ganz belassen, teils auseinandergeschnitten – mit Polsterbahnen überzogen und dienten so als Ruheliegen und Liegeteppiche mit natürlicher Leinenoberfläche. Die Geometrie der Spulen, ähnlich einem Ohrensessel, ermöglichte ein geschütztes Für-sich-Sein und ungestörte Entspannung, gleichzeitig lenkte sie den Blick nach oben zum Rosettenfenster und zur Lichtinstallation von Rainer Jessl. Die runde Form stellte eine Beziehung zur Architektur der Halle und der sakralen Umgebung her.
The only objects in Ruhepol Mariendom were the relaxation furnitures made of large cable spools. The plywood drums, partly cut in half and partly processed as a whole, were covered with textile webs and thus served as lounges and couches with a fine felt surface. The geometry of the coils made it possible to be protected for yourself and to relax, while at the same time they directed your gaze up to the rose window and the light installation by Rainer Jessl.