Majapaneel | Video (animierte Analog-SW-Fotografien), 8 min | Tobias Hagleitner, Tallinn 2010 | Residency in Tallinn gemeinsam mit Margit Greinöcker | Fotos (Videostills): Tobias Hagleitner.
Majapaneel ist die Umkehrung des estnischen Wortes für Plattenbau: paneelmaja. In den 1950er- bis 1970er-Jahren entstanden auch in Tallinn die für die Sowjetzeit typischen Trabantenstädte aus Betonfertigteilbauten. Die Großsiedlung Väike-Õismäe im Stadtteil Haabersti wurde 1968 nach dem Vorbild der Gartenstädte Ebenezer Howards als Ringstadt um eine großzügige Grünfläche angelegt. Die Geometrie der Anlage bewirkt – je nach Position der Häuser – unterschiedlichste Lichtstimmungen in den scheinbar gleichartigen Waschbeton-Fassaden. Von dieser Beobachtung angeregt, untersucht die Arbeit eines der Wohnhäuser im Verlauf eines Nachmittags. Analoge S/W Fotografien wurden zum Musikstück “1film” des jungen estnischen Komponisten Tauno Aints animiert und neu arrangiert. Die Musik bringt die architektonischen Elemente in eine neue Struktur, ein Simulakrum-Video-Objekt entsteht. Die Estnische Komponistenvereinigung ließ für jeden Stadtteil Tallinns eine Komposition schreiben und während des Kulturhauptstadtjahrs zur Aufführung bringen. Tauno Aints war Komponist des Stadtteils Haabersti. Bei der Uraufführung seines Werks im Mai 2011 war majapaneel ergänzend als Screening zu sehen.
The project “majapaneel” is about decomposing and recomposing a standard concrete building in Tallin, Estonia. The animated photo work is dealing with the site of Väike-Õismäe and its architecture. It explores the structure of concrete-panel residency buildings in connection with the music piece “1film” of Tauno Aints (the Tallinn2011 composer of the district of Haabersti). The music composition rearranges the architectural elements to a simulacrum video object.